Sommer-Ringversuch Bakteriologie

Der Ringversuch Bakteriologie von INSTAND e.V. hat letzte Woche begonnen. Die Proben wurden schon bearbeitet und erste Ergebnisse trudeln bei uns ein. Keim 1 ist diesmal etwas knifflig, dafür lassen sich Keim 2 und 3 gut bestimmen.

Unsere URMIs bekommen ab heute die Rundmails von uns – sollte diese mal nicht ankommen, findet sich die Rundmail auch immer im Internen Bereich. Außerdem findet natürlich wieder unser beliebtes Online-Seminar zum Ringversuch statt: Am Mittwoch, 10.07.2024 von 12:00 – 13:00 Uhr, sowie von 13:30 – 14:30 Uhr. Wer sich noch anmelden möchte kann sich hier gerne anmelden.

Aktuelles aus der MIQ: Bebrütungszeit

Eine wesentliche neue Aussage machen die MIQ (Mikrobiologisch-Infektiologische Qualitätsstandards) zur Bebrütungszeit. Vielleicht sind diese Informationen auch für den aktuellen Ringveresuch Bakteriologie vom RfB hilfreich.

Noch immer gilt : Nach über-Nacht-Bebrütung sind die schnellwachsenden Bakterien aus dem Urin normalerweise gewachsen.

Aus klinisch-mikrobiologischer Sicht gilt, dass bei alleiniger „Kontamination“ der Urinprobe durch in diesem bzw. benachbarten anatomischen Kompartimenten physiologische Mikroorganismen keine Entzündungsreaktionen oder klinischen Symptome vorliegen.

Wichtig ist die ausreichende Bebrütungs- und Beobachtungsdauer der Kulturen. So können die „neuen“ Uropathogene (Aerococccus urinae, Actinognotum schaalii, Corynebacterium urealyticum) erst nach 48 h Bebrütungsdauer nachgewiesen werden. Zudem ist eine solche Bebrütungsdauer notwendig, um bei bereits begonnener Antibiotikatherapie das ggf. verzögerte Wachstum der Harnwegsinfektionserreger zweifelsfrei nachweisen zu können. Weitere Untersuchungsverfahren für Urinproben, wie z.B. der Nachweis von Leukozyten und Nitrit, besitzen als ergänzende Verfahren eine hohe Wertigkeit in der Diagnostik einer Harnwegsinfektion.

Neues Jahr – neue Ringversuche

Mit neuer Energie starten wir in Jahr 2024! Diese nutzen wir zur Bearbeitung des Ringversuchs Urinsediment von INSTAND e.V. Ab heute kann man sich den Ringversuch über den Online-Zugang anschauen und die Bestandteile in der Online-Mikroskopie genauer betrachten.

Die Rundmail mit allen Informationen zu den Bestandteilen des Semdiments und näheren Erläuterungen schicken wir am 16.01.2024 an unsere URMI-Mitglieder.

In der Rundmail geben wir auch schon einige Informationen zur aktuellen EUCAST-Matrix und zum Ringversuch Bakteriologie.

Adventskalender

Wer die Praxis schon etwas in Weihnachtsstimmung bringen möchte, für den haben wir etwas: Unseren Bakterien-Adventskalender! 24 bunte Bakterienbilder mit Begleittext und die Bakteriencollage kann man nach Weihnachten im Labor aufhängen. Den Adventskalender und weitere nette Dinge für die Praxis-Bescherung (zum Beispiel unsere Bakterientassen) finden Sie in unserem Shop.

Wir wünschen Ihnen und Euch eine schöne Vorweihnachtszeit und ab dem 1. Dezember viel Spaß mit dem Adventskalender.

Corynebacterium urealyticum – regelmäßiger Besucher im Ringversuch

Wenn im Ringversuch grampositive Stächen vorkommen, dann wird es für die meisten Teilnehmer immer ein wenig kniffelig. Ein Vertreter dieser Ecke ist das Corynebacterium urealyticum. Alle paar Jahre taucht der Keim im INSTAND-Ringversuch (oder RfB) auf, so auch im letzten Ringversuch im April.

Bei den Corynebakterien handelt es sich um grampositive, unbewegliche Stäbchen ohne Sporenbildung. Sie kommen in unterschiedlichen Lebensräumen vor, so auch beim Menschen. Vor allem beim Mann können sie auch als Kommensalen im Urogenitalbereich leben. Die Art C. urealyticum gehört zu den fakultativ pathogenen Corynebakterien. Harnwegsinfektionen kommen vor allem – aber nicht nur – bei immunschwachen Patienten vor.

Die Diagnostik ist nicht ganz einfach, denn unsere Routinesysteme sind vor allem auf grampositive Kokken wie Staphylokokken und Enterokokken ausgelegt. Automatisierte Systeme haben den Keim normalerweise in ihrem ID-Spektrum, tun sich dabei aber auch nicht leicht. Corynebakterien wachsen mitunter langsam, müssen bis 48 Stunden bebrütet werden, was sich auch bei der Identifizierung wiederspiegelt.

Am besten kann man die Corynebakterien eigentlich über das Mikroskopbild herausbekommen. Über eine Gramfärbung kann man grampositive Stäbchen erkennen, häufig recht kurz und manchmal „kokkoid“ (die Laktobazillen sind z.B. eher lange Stäbchen). Charakteristisch ist dabei die Lagerung: Die Corynebakterien teilen sich längst, über eine „Schnappteilung“. Dabei schnalzen die zwei Tochterzellen bei der Teilung auseinander, wenn die alte Zellwand aufreißt. Dadurch entstehen häufig V-Formen, Y-Formen oder auch X-Formen.

Corynebacterium urealyticum im INSTAND-Ringversuch April 2023 mit typischer „Schnappteilung“