Aktuelle Version der EUCAST-Norm 2024

Das EUCAST-Komitee hat pünktlich zu Jahresbeginn eine aktualisierte Version der EUCAST-Norm herausgegeben. Das Original ist hier zu finden.

In der 14. Aktualisierung gibt es keine grundsätzlichen, neuen Änderungen, die das Urinlabor betreffen. Bei den Enterobacterales wurden einige Grenzwerte bei Antibiotika angepasst, die in der Regel i.v. oder eher nicht bei HWI gegeben werden. Erwähnenswert ist allerdings, dass es jetzt neue Grenzwerte für eine i.v. Fosfomycingabe gibt. Dabei wird nochmal unterschieden in eine i.v. Gabe bei Infektionen des Harntrakts durch E. coli, einer i.v. Gabe bei anderen Infektionen durch E. coli und einer i.v. Gabe bei anderen Enterobacterales. Das betrifft aber weniger das urologische Labor, da hier in der Regel Fosfomycin nicht i.v. verabreicht wird und ist eher spannend für Kliniklabore mit einem anderen Klientel. Die Grenzwerte für die orale Gabe von Fosfomycin bei unkomplizierten HWI der Frau, hervorgerufen durch E. coli, wurden dagegen nicht verändert und liegen weiterhin bei 24/24 mm beim Agardiffusionstest bzw. 8/8 mg/l im Dilutionsverfahren (wird z.B. in Automaten angewandt).

Agardiffussionstest mit Antibiotikablättchen

Bei den Grampositiven gestalten sich weiterhin die Staphylokokken schwierig bei der Interpretation. Hier gab es eine minimale Änderung bezüglich der Grenzwerte beim Ciprofloxacin. So ist S. aureus jetzt schon ab einem Hemmhofdurchmesser von 17 mm und größer als intermediär* anzusehen (zuvor galt ab 21 mm), Koagulase-negative Staphylokokken sind bei einem Hemmhofdurchmesser ab 22 mm und größer intermediär* bei Ciprofloxacin (zuvor galt ab 24 mm).

Interessant bleibt die Entwicklung bei den Enterokokken. Schon im letzten Jahr wurde darauf aufmerksam gemacht, dass zwar E. faecalis und E. faecium weiterhin die häufigsten Enterokokken-Arten in klinischen Proben sind. Allerdings gibt es immer häufiger Identifizierungen von bisher als selten angesehenen Enterokokken-Arten wie E. avium, E. casseliflavus oder E. gallinarum neben weiteren. Die bisherigen Grenzwerte bezogen sich aber auf Studien, die vor allem mit den zwei häufigen Arten, E. faecalis und E. faecium, durchgeführt wurden. Studien zu den selteneren Enterokokken-Arten fehlten bisher. Daher wurde schon 2023 angekündigt, dass hierzu jetzt intensiver geforscht wird. Für 2024 gibt es bisher noch keine neueren Daten bis auf die Tatsache, dass die Grenzwerte für Vancomycin bei den Enterokokken nicht für E. casseliflavus oder E. gallinarum gelten. Generell gilt ansonsten, dass aktuell die angegebenen Grenzwerte bei den Enterokokken für alle Enterokokken-Arten, auch die selteneren, gelten. Hier bleibt es aber abzuwarten, ob es in näherer Zeit weitere Erkenntnisse gibt und bekannt gegeben werden.

*Nach EUCAST: Sensibel bei erhöhter Exposition

Neues Jahr – neue Ringversuche

Mit neuer Energie starten wir in Jahr 2024! Diese nutzen wir zur Bearbeitung des Ringversuchs Urinsediment von INSTAND e.V. Ab heute kann man sich den Ringversuch über den Online-Zugang anschauen und die Bestandteile in der Online-Mikroskopie genauer betrachten.

Die Rundmail mit allen Informationen zu den Bestandteilen des Semdiments und näheren Erläuterungen schicken wir am 16.01.2024 an unsere URMI-Mitglieder.

In der Rundmail geben wir auch schon einige Informationen zur aktuellen EUCAST-Matrix und zum Ringversuch Bakteriologie.

EUCAST Änderungen 2021

Jedes Jahr ändern sich die „Breakpoints tables“ der EUCAST ein wenig.
Zum Beispiel ist es ab jetzt möglich, Cefazolin für E. coli und einige (aber nicht alle) Klebsiella spp. auszutesten.
Erfreulicherweise waren es dieses Jahr weit weniger Änderungen als letztes Jahr, dennoch sollten alle Labors ihre vorliegenden Werte wo notwendig kontrollieren und gegebenenfalls ändern.
Wir haben die neue EUCAST (EUCAST 11.0, Link zur EUCAST Website) durchgearbeitet und in unsere Version integriert.
Die neue DIAG WISS EUCAST-Matrix kann im gesicherten Bereich von allen URMIs heruntergeladen werden. Beim anstehenden Ringversuch von INSTAND verschicken wir die neue Version auch einmal an alle URMI-Kunden per Rundmail.
Bei Fragen können Sie sich natürlich wie immer gerne an uns wenden.
P.S. Auch die Ringversuche haben ja wieder gestartet, es laufen gleich zwei – die aktuellen Rundmails hierzu finden Sie wie immer im internen Bereich!